Embodied Interpretathon

Projekttitel: Embodied Interpretathon – Crowdbasierte Interpretation von mittelalterlichen Bewegungsbeschreibungen

Projektlaufzeit: 01.06.2025 – 31.12.2025

Projektverantwortliche & Beteiligte Einrichtungen: Dr. Eric Burkart, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (GNM)

Das ist unser Ziel:

Verknüpfung einer digitalisierten mittelalterlichen Handschrift aus den Beständen des GNM mit crowdbasiert erhobenen videografischen Daten, die in standardisierter Form konkurrierende moderne Interpretationen einer in der Handschrift detailliert beschriebenen Bewegung als Ergebnis einer von Citizen Scholars betriebenen Form von embodied research dokumentieren; Entwicklung eines Ansatzes im Bereich der Digital Public History zur Sammlung einer neuen Kategorie von Forschungsdaten (Video) aus dem Bereich des praktischen Wissens (Interpretathon); Publikation eines Video-Essays im Journal of Embodied Research zu performativen Methoden in der Geschichtswissenschaft und zum epistemologischen Status einer modernen verkörperten Interpretation mittelalterlicher Aufzeichnungen

So wollen wir unser Ziel erreichen:

Auszüge aus der Handschrift GNM Hs 3227a zu einer Lektion der Kampfkunst von Johannes Liechtenauer werden transkribiert, in XML aufbereitet, textkritisch annotiert und in eine FUD-basierte kodikologische Datenbank zu mittelalterlichen Kampfbüchern eingepflegt. In einem über Social Media begleiteten Aufruf zur praktischen Interpretation werden Citizen Scholars aus der Historical European Martial Arts Community aufgefordert, im Zuge des durch Zoom-Tutorials und weitere Materialien begleiteten Interpretathons das in ihrer praktischen Beschäftigung mit mittelalterlicher Kampfkunst erworbene Bewegungswissen mittels Videografie standardisiert als Bewegungshypothese zu dokumentieren. Die Video-Daten werden aufbereitet, veröffentlicht und über eine Auszeichnung der XML-Transkription in der FUD-Datenbank mit der technischen Fachlexik der Handschrift verknüpft, um so als proof of concept den Grundstein für die Erstellung eines videografischen Glossars zu legen.

So kann die Community von unserem Vorhaben profitieren/sich einbringen:

Entwicklung eines innovativen Ansatzes im Bereich der Digital Public History; Erweiterung der bestehenden Kompetenzen und Methoden der 4memory Community im Bereich visueller Daten; Erweiterung der 4memory Community um GLAM Institutionen und Citizen Scholars als Beitrag zur Förderung einer „Data Culture“ in den historisch arbeitenden Disziplinen; Entwicklung eines an dem bestehenden Verfahren eines Transcribathons orientierten prototypischen Konzepts für einen Interpretathon